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2. August 2019

Pollen: Eine Kunstschau

Von Schrödingers Katze
Kunst & Kultur
BotanikerInnen der Uni Wien fertigen Kunst an - aus Pollen.

Für AllergikerInnen sind sie ein Ärgernis, für andere faszinierende Forschungs-, oder auch Kunstobjekte. BotanikerInnen der Uni Wien gestalten Kunstwerke aus mikroskopischen Aufnahmen der Samenkörner sowie Acrylmalereien. Die Bilder von „PalArt“, wie sich das Kollektiv nennt, werden verkauft und der Erlös der weltweit größten Pollendatenbank gespendet, die derzeit rund 27.000 Bildern von über 3.000 Pflanzenarten enthält. Durch die Verbindung aus Kunst und Wissenschaft soll die Erforschung von Pollen gefördert werden. Ursula Schachner, eine Künstlerin von PalArt und Mitarbeiterin in der Abteilung für Strukturelle und Funktionelle Botanik, hat Schrödingers Katze mehr zu dem Projekt erzählt.

„Auf Entdeckungsreise – Doronicum clusii, Pollen“, REM-Aufnahme: Heidemarie Halbritter, Kolorierung: Silvia Ulrich, 2018

Schrödingers Katze: Was bedeutet der Name des Projektes?

Ursula Schachner: PalArt setzt sich zusammen aus den Begriffen „Palynologie“ und „Art“. Die Palynologie ist das Studium von Sporen und Pollenkörnern.

„Be different – Salbei, Blattoberfläche“, REM-Aufnahme: Heidemarie Halbritter, Kolorierung: Silvia Ulrich, 2018

Wie ist das Projekt entstanden? War das Spendensammeln von Anfang an Ziel?

Das PalArt-Projekt ist 2005 entstanden und war von Anfang an als Beitrag zur Finanzierung der palynologischen Datenbank „PalDat“ gedacht. Seit 2006 gibt es regelmäßige PalArt-Ausstellungen. PalDat wurde an der Abteilung für Strukturelle und Funktionelle Botanik am Department für Botanik und Biodiversitätsforschung der Universität Wien entwickelt. Ziel ist, die große Menge an palynologischen Daten aus einer Vielzahl von Pflanzenfamilien öffentlich zugänglich zu machen.

„Blaues Riff – Orchidee, Blütenblattoberfläche“, REM-Aufnahme: Heidemarie Halbritter, Kolorierung: Silvia Ulrich, 2018

Wer wirkt daran mit?

All jene Mitglieder der Abteilung für Strukturelle und Funktionelle Botanik die Freude am gemeinsamen Malen haben, und zwar WissenschafterInnen, nichtwissenschaftliches Personal als auch Studierende.

„Das Gold unter den Gewürzen – Meersalz“, REM-Aufnahme: Heidemarie Halbritter, Kolorierung: Silvia Ulrich, 2018

„Treibende Kraft – keimender Pollen von Tuberia“, REM-Aufnahme und Kolorierung: Heidemarie Halbritter, 2015

Wie entstehen die Aufnahmen der Pollen?

Für unsere Pollendrucke wurden die Pollenkörner und andere pflanzliche Strukturen, wie zum Beispiel die Blattoberfläche oder die Blüte im Rasterelektronenmikroskop untersucht und fotografiert. Diese schwarz-weiß Aufnahmen werden dann am Computer koloriert und beispielsweise auf Aluminium oder eine Leinwand gedruckt.

„Abendrot“ von Perica Brodaric, 2013

Was haben die Acryl-Malereien mit den Pollen zutun?

Hier darf ich unseren PalArt-Leitsatz zitieren:
Die fantastische Formenfülle und Ästhetik des Pollens ist für uns immer wieder eine unerschöpfliche Quelle der Inspiration und Kreativität und unsere Bilder spiegeln dies auch in der einen oder anderen Weise wider.

„Grönland“ von Silvia Ulrich, 2019
„Squares“ von Ursula Schachner, 2019

Noch bis zum 18. August 2019 kann die Ausstellung im Kalthaus des Botanischen Gartens der Uni Wien besichtigt werden.

Titelbild: „Auf der sicheren Seite – Impatiens pseudoviola“, REM-Aufnahme: Heidemarie Halbritter, Kolorierung: Silvia Ulrich, 2018

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