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27. März 2019

Der Weg zur Philosophie

Von Schrödingers Katze
Forscher
Die Philosphie, wörtlich "Liebe zur Weisheit", versucht, die Welt und die menschliche Existenz zu verstehen - eine Mammutaufgabe. Eine der besten österreichischen PhilosphInnen, Herlinde Pauer-Studer, erklärt, warum sie sich dennoch der Aufgabe stellt.

Die Philosophin hat in Salzburg und Toronto studiert, ihre Habilitation erreichte sie an der Uni Wien. Für ihr laufendes Forschungsprojekt „The Normative and Moral Foundations of Group Agency“ erhielt sie einen ERC-Grant. Schrödingers Katze hat sie erzählt, was sie Philosophie-StudentInnen und -Interessierten mit auf den Weg gibt.

Schrödingers Katze: Was hat Sie dazu bewegt, Philosophin zu werden?

Herlinde Pauer-Studer: Im Philosophieunterricht im Gymnasium wurde meine Neugierde für das Fach geweckt. Ursprünglich wollte ich Naturwissenschaften studieren, die Interessen haben sich dann verlagert.

Was sagen Sie Studierenden, die sich für Philosophie interessieren?

Ich weise sie darauf hin, dass es ein abstraktes Fach mit sehr hohem Arbeitsaufwand ist. Und ich betone häufig, dass es mit Blick auf die beruflichen Möglichkeiten sinnvoll scheint, Philosophie in Kombination mit einem anderen Fach zu studieren. 

Welchen Beitrag möchten Sie mit Ihrer Forschung leisten?

Ich arbeite in den Bereichen Ethik, Rechtsphilosophie und Sozialphilosophie. Und es wäre schön, mit den eigenen Arbeiten die Relevanz dieser Disziplinen für die Gesellschaft aufzeigen zu können.

Welche PhilosophInnen haben Sie in Ihrer Arbeit am meisten beeinflusst, und wie?

Von den Klassikern sind dies Thomas Hobbes , David Hume, Immanuel Kant und – mit Blick auf das 20. Jahrhundert – John Rawls. Fasziniert an diesen Philosophen haben mich ihre unterschiedlichen Rationalitätskonzeptionen und die daraus folgenden unterschiedlichen Sichtweisen sozialer und moralischer Normen. In der analytischen Gegenwartsphilosophie gibt es sehr viele ausgezeichnete Philosophinnen und Philosophen, deren Arbeiten ich bewundere.

Welche Bücher empfehlen Sie jenen Menschen, die wenig von Philosophie verstehen?

Wer sich wirklich für Philosophie interessiert, sollte die meist sehr guten Handbücher zu Rate ziehen, die es für verschiedene Teilbereiche der Philosophie (Erkenntnistheorie, Sprachphilosophie, Ethik, Politische Philosophie, Wissenschaftstheorie) gibt. Eine großartige Ressource ist auch die Stanford Encyclopedia of Philosophy, eine online Enzyklopädie mit hervorragenden Artikeln zu grundlegenden philosophischen Fragen und Problemen.


Univ.-Prof. Dr. Herlinde Pauer-Studer vom Institut für Philosophie der Uni Wien. Foto: corn.

Titelbild: Kay von Aspern.

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