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Barbara Stelzl-Marx hält ein Mikrofon in der Hand.
17. April 2020

Grazer Kriegsforscherin ist Wissenschaftlerin des Jahres 2019

Von Schrödingers Katze
Forscher
Schrödingers Katze stellt die Fragen, die die Öffentlichkeit wirklich interessieren: Wie ticken die besten ForscherInnen ihres Fachs privat?

Barbara Stelzl-Marx ist Leiterin des Ludwig Boltzmann Instituts für Kriegsfolgenforschung Graz – Wien – Raabs, und Professorin für europäische Zeitgeschichte an der Uni Graz. Anfang 2020 wurde die Zeithistorikerin als „Wissenschafterin des Jahres 2019“ ausgezeichnet. Schrödingers Katze hat sie zu ihrem Leben rund um die Uni befragt.

Schrödingers Katze: Was wollten Sie als Kind werden?

Barbara Stelzl-Marx: Ich wollte immer einen Beruf haben, bei dem ich viel mit  Büchern,  Menschen und Sprachen zu tun haben würde, bei dem ich etwas Neues entdecken und vermitteln könnte. Dieser – etwas vage – Wunsch ging erfreulicherweise in Erfüllung.

Welche persönlichen Gegenstände stehen auf Ihrem Schreibtisch?

Seit Anfang 2020 eine Schneekugel mit einer Eule, die ich vom Club der Bildungs- und Wissenschaftsjournalisten bei der Verleihung der Auszeichnung „Wissenschafterin des Jahres 2019“ erhalten habe, das heißt mein persönlicher „Globe“, sowie eine Zeichnung von meinem Sohn mit einem „Manschgerl“.

Haben Sie eine besondere Erinnerung an Ihre Studienzeit?

Im August 1991 war ich im Rahmen eines Studienaufenthaltes in der Sowjetunion, als gegen Gorbatschow geputscht wurde. Mir war bewusst, hier passiert etwas, das die Weltgeschichte verändert. Die Panzer und Barrikaden auf den Straßen sowie die Demonstrationen in der Moskauer Innenstadt werde ich nie vergessen. Nur wenige Monate später zerfiel die UdSSR.

Welcher ist Ihr Lieblingsort an der Uni Graz und warum?

Ich schätze sehr die neuen Räumlichkeiten des Ludwig Boltzmann Instituts für Kriegsfolgenforschung in der Liebiggasse 9, wohin wir Anfang 2019 dank der Partnerschaft mit der Uni Graz übersiedelt sind – in ein sehr schönes, helles, mit Liebe zum Detail renoviertes Haus aus den 1930er Jahren. Es stammt vom Grazer Architekten Herbert Eichholzer, der als eine der Leitfiguren des österreichischen Widerstandes gegen den Nationalsozialismus Anfang 1943 hingerichtet wurde. Somit schließt sich der Kreis zu den Forschungen am Institut.

Welches Buch würden Sie jedem empfehlen?

Eines meiner Lieblingsbücher ist „Anleitung zum Unglücklichsein“ von Paul Watzlawick. Es hilft dabei, menschliche Schwächen zu relativieren und ihnen mit einem Augenzwinkern zu begegnen. Außerdem empfehle ich den Roman „Der Lärm der Zeit“: Julian Barnes seziert darin das von Repressionen geprägte Leben des russischen Komponisten Dmitrij Schostakowitsch im Spannungsfeld zwischen Diktatur und Kreativität, zwischen (scheinbarer) Anpassung und künstlerischer Freiheit.

Univ.-Prof. Barbara Stelzl-Marx vom Institut für Geschichte der Uni Graz sowie vom Ludwig Boltzmann Institut für Kriegsfolgenforschung.
Foto: Roland Ferrigato.

Titelbild: Peter Purgar.

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