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Verschiedene Lebkuchen, die auf einem Tisch liegen
22. Dezember 2021

Superfood Lebkuchen

Von Schrödingers Katze
Ernährung
Viel Fett und Zucker steckt in den meisten Weihnachtskeksen. Fast schon gesund ist hingegen Lebkuchen – und er macht glücklich.

Weihnachten ohne duftende Vanillekipferl, Linzeraugen, Zimtsterne und Lebkuchen wäre für viele unvorstellbar: Schon der Geruch beim Backen weckt Kindheitserinnerungen. Nicht zuletzt wegen der großen Mengen Butter und Zucker sind Weihnachtskekse aber nicht nur ein Geschmackserlebnis, sondern auch eine Kalorienbombe. 

Alle Weihnachtskekse? Nein! Mit vergleichweise wenig Kalorien und gesunden Inhaltsstoffen tanzt der Lebkuchen aus der Reihe. Honig als Süßungsmittel, Nüsse, Dörrobst und viele verschiedene Gewürze wie Zimt und Muskat machen ihn zum Superfood unter den Weihnachtsbäckereien.

Ein Drittel weniger Kalorien

„Lebkuchenrezepte können bis zu ein Drittel weniger Kalorien im Vergleich zu anderen Keksen ergeben“, sagt die Ernährungswissenschaftlerin Sandra Holasek vom Lehrstuhl für Immunologie und Pathophysiologie der Med Uni Graz. „Der Kaloriengehalt der Rezepturen sinkt, weil die Süßkraft von Honig höher als jene von Haushaltszucker ist.“

Verschiedene Nüsse sind oft gehackt im Teig oder als Dekoration auf dem Lebkuchen zu finden. Sie vereinen leicht verwertbare Proteine, viele Ballaststoffe, ungesättigte Fettsäuren, B-Vitamine, Vitamin E und eine Vielzahl an Mineralstoffen und Spurenelementen. „Damit sind sie eine wichtige Nährstoffquelle“, so Holasek.

Seit Jahrhunderten beliebt

Die Ursprünge des Lebkuchen führen mehrere Jahrhundert zurück. Als „leb(e)kuoche“ erstmals erwähnt wurde die Bäckerei bereits im 13. Jahrhundert. Mit „gingerbread“ und „pain d’epices“ ist der Lebkuchen auch im Englischen und im Französischen dem Brot sehr nahe. 

Dass der Lebkuchen schon im Mittelalter so beliebt war, lag wohl an seiner langen Haltbarkeit und nicht am Geschmack. Denn der war vermutlich eher langweilig, hatten doch viele der Gewürze, die den Lebkuchen heute ausmachen, Europa noch nicht erreicht. 

Gewürze machen glücklich

„Lebkuchengewürze sind in unserem Geschmacksarchiv meist mit positiven Erinnerungen verankert und unterstützen somit das Wohlgefühl“, so Ernährungswissenschaftlerin Holasek. Und sie sorgen für das heute so intensive Aroma der beliebten Weihnachtsbäckerei. 

Die Zusammensetzung der Gewürze unterscheidet sich je nach Lebkuchenspezialität. Eine beliebte Mischung ist etwa das „Neunerlei-Gewürz“. Es besteht aus Zimt, Ingwer, Anis, Muskat, Nelke, Piment, Koriander, Kardamom und Fenchel. 

Dreamteam Punsch und Lebkuchen

Neben der Verbindung mit angenehmen, gemütlichen Momenten, wirken Gewürze aber auch über die neurophysiologische Ebene hinaus: Sie regen die Verdauung an, haben eine entzündungshemmende Wirkung im Fettgewebe und in der Leber und sorgen für eine verlangsamte Aufnahme von Fett und Zucker. 

Aus ernährungswissenschaftlicher Sicht ist übrigens ein Früchtepunsch – ohne Zucker (!) –der ideale Begleiter zum Lebkuchen. Denn auch die im Punsch enthaltenen Polyphenole und Ballaststoffe unterstützen die Darmgesundheit.

Forscherin Sandra Holasek
Sandra Holasek leitet die Forschungseinheit „Nutrition and Metabolism“ am Otto Loewi Forschungszentrum der Med Uni Graz © Harry Schiffer

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