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25. April 2019

Schmetterlinge: Vielfalt in den Alpen

Von Schrödingers Katze
Natur & Umwelt
Mittels Laien-Unterstützung dokumentieren Innsbrucker ForscherInnen Tagfalter-Vorkommen in Tirol.

Trotz Insektensterben, das medial in aller Munde ist, gibt es in Österreich eine sehr hohe Zahl an Tagfalter-Arten. Besonders groß ist diese Vielfalt in Tirol. Um mehr über die Vorkommen der Schmetterlinge zu erfahren, werden Tiroler ForscherInnen von Citizen Scientists unterstützt.

In Tirol beobachtbare Tagfalterarten. Foto: Rüdisser.

Schmetterlinge dokumentieren

Etwa 180 Tagfalterarten gibt es in Tirol, das sind so viele wie in ganz Deutschland. Diese Artenvielfalt ist unter anderem der Geografie Tirols zuzuschreiben. Durch den Alpenhauptkamm ergeben sich viele verschiedene Höhenlagen, wodurch sich dort verschiedene Arten von Schmetterlingen wohlfühlen.

Besonders viel ist über die Verbreitung dieser Falter nicht bekannt. Daher interessieren sich ForscherInnen derzeit besonders für die Anzahl der Schmetterlinge sowie ihre Funktion im Ökosystem, erzählt Johannes Rüdisser von der Uni Innsbruck. Deshalb werden sie bei der Dokumentierung der Falter von freiwilligen Laien, sogenannten Citizen Scientists, unterstützt. Im vergangenen Jahr wurden auf diesem Weg 1416 individuelle Schmetterlinge erfasst.

Die Raupe vom „Kleinen Fuchs“. Foto: Rüdisser.

Immer weniger Insekten

Für die letzten dreißig Jahre kann weltweit ein dramatischer Rückgang der Insekten-Biomasse nachgewiesen werden. „Vor 20 Jahren musste man im Sommer bei einer Autofahrt regelmäßig stehen bleiben und die Windschutzscheibe von Insekten befreien, das ist heute nicht mehr so”, zieht Rüdisser als Beispiel heran.

Erst seit kurzer Zeit ist dies allerdings im Bewusstsein der Menschen angekommen. So Rüdisser: „Man hört ja in den Medien immer wieder vom Instektensterben, daher interessieren sich immer mehr Menschen für die Bedeutung und die Funktion der Insekten in Ökosystemen.” Das Projekt Viel-Falter führt Menschen außerdem an Themen wie Biodiversität und Artenschutz heran. Etwas, das in hochtechnologisierten Zeiten nicht mehr selbstverständlich ist.

„Wir erleben tatsächlich eine gewisse Entfremdung von der Natur”, warnt Rüdisser. „Da geht ein Gefühl für Wertigkeit verloren, denn man schützt nur, was man auch kennt. Das ist auch eine Herausforderung für die Bildung”, sagt der Insektenforscher.

Foto: Viel-Falter/Eurac.

Selbst InsektenforscherIn werden

Wer das Projekt unterstützen will, kann sich bei Viel-Falter melden. Interessierte werden eingeschult und erfahren, wie sie die gefundenen Exemplare dokumentieren können. Das Projekt ist bei weitem nicht nur für Insekten-KennerInnen geeignet. Die ForscherInnen wollen auch Menschen, die wenig Kontakt zur Natur haben, zum Mitmachen animieren.

Dr. Johannes Rüdisser vom Institut für Ökologie der Uni Innsbruck. Foto: Rüdisser.

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