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Ein kleiner, weißer Hund läuft auf einer Wiese.
11. September 2025

Insektenstiche beim Hund

Von Schrödingers Katze
Natur & Umwelt
Was hilft, wenn der eigene Hund gestochen wurde, und ab wann man sollte man professionelle Hilfe in Anspruch nehmen?

Wespen, Bremsen, Stechmücken: Sie alle haben es – vor allem in der warmen Jahreszeit – auf uns und unser Blut abgesehen. Auch Haustiere wie Hunde bleiben von den lästigen Tieren nicht verschont. Nicht immer hat ein Stich dramatische Folgen, dennoch sollten Haustierbesitzer*innen wachsam sein.

Oft lassen sich die Stiche aufgrund des Fells schlecht erkennen, weiß die Tiermedizinerin Sandra Finsterwalder. Häufig werden die Tiere im Gesicht oder auf den Pfoten gestochen, letzteres passiert schnell, wenn der Hund nach einem Insekt schnüffelt, danach schnappt oder direkt auf das Tier tritt. Die an der Veterinärmedizinischen Universität Wien tätige Tiermedizinerin ergänzt: „Hat man einen Insektenstich nicht direkt beobachtet, gibt es dennoch einige Hinweise: So führt ein Stich etwa dazu, dass der Hund winselt, sich das Gesicht reibt bzw. kratzt oder die Einstichstelle beleckt.“

Wann sind Stiche gefährlich?

Meist ist ein Insektenstich beim Hund harmlos, dennoch sollte das Tier beobachtet werden, da in manchen Fällen allergische Reaktionen auftreten können. Sandra Finsterwalder nennt Symptome einer solchen allergischen Reaktion: „Grundsätzlich teilt man die Symptome einer allergischen Reaktion in nach Symptomen der Haut (Rötung, Nesselsucht, Juckreiz, (Gesichts-)Schwellung), Magen-Darm-Symptomen (Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall), Atemwegssymptome 

(Atemnot, Verengung der Bronchien, vermehrte Schleimbildung, Atemgeräusche, Husten) und Kreislaufsymptome (niedriger Blutdruck, gerötete oder blasse Schleimhäute, schwacher Puls, Untertemperatur, vermindertes Allgemeinverhalten bis hin zu Kreislaufkollaps).“ Die Expertin betont jedoch, dass man als Tierbesitzer*in selten alle Symptome erkennt. Ein Gang zum Tierarzt/zur Tierärztin ist dann empfehlenswert, wenn mehr als eine leichte lokale Schwellung und Rötung mit Juckreiz auftritt. „Eine schwerwiegende allergische Reaktion tritt normalerweise innerhalb weniger Minuten ein, hier kann jede Zeitverzögerung lebensbedrohlich werden.“

Verschiedene Reaktionen

Wie stark die Reaktion eines Tieres auf einen Stich ausfällt, ist individuell: „Es gibt durchaus auch unter den Hunden Allergiker auf Insektenstiche. Ein einzelner Stich einer Hymenopteraart (also Wespen, Bienen, Hornissen etc.) kann für den einen Hund tödlich enden, während ein anderer zum Beispiel nur kurzzeitig humpelt. Die Reaktion ist außerdem abhängig von der Menge des Gifts in Relation zur Körpermasse – das heißt je mehr Stiche ein Patient bekommt, desto schwerwiegender die Symptome. Kleine Hunde haben  – statistisch gesehen – stärkere Symptome. Auch die Einstichstelle am Körper kann einen Unterschied in der Schwere der auftretenden Symptome machen.“ Zudem kommt es darauf an, wo der Hund gestochen wird: „Je näher am Kopf, desto schwerwiegender sind normalerweise die auftretenden Symptome. Zusätzlich besteht die Gefahr, dass die Schwellung gerade bei Stichen im Maul- und Halsbereich dazu führt, dass die Atemwege zuschwellen (auch ohne richtige anaphylaktische Reaktion) und dadurch Atemnot entsteht. Besonders unangenehm ist zudem ein Stich an empfindlichen Körperstellen wie zum Beispiel den Augenlidern.“

Das kann man selbst tun

Sind die Auswirkungen des Insektenstichs nicht besonders dramatisch, lässt sich dieser daheim behandeln, so die Expertin: „Wenn der Stachel noch vorhanden ist, sollte dieser entfernt werden, ohne dabei die Giftblase zu zerstören, so kann man etwa mit einer Nadel arbeiten. Danach sollte die Einstichstelle gekühlt und sauber gehalten werden. Es sollte vermieden werden, dass der Hund die Stichstelle beleckt oder anbeißt.“ Weiß man, dass das eigene Haustier stark auf Insektenstiche reagiert, sollte man vorbeugende Maßnahmen und Notfallmaßnahmen mit dem eigenen Tierarzt/der eigenen Tierärztin besprechen. 

Tiermedizinerin Sandra Finsterwalder
Tierärztin Sandra Finsterwalder ist an der Veterinärmedizinischen Universität Wien tätig. © Michael Bernkopf

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